Wien - Goa 17.000km auf einer Yamaha Xt600

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Montag, 5. November 2007

03.11.2007 Verpflegung auf Staatskosten oder ein Abenteuer der anderen Art...

rueckblickend gesehen war es ein surreales, bizarres kabarettstueck.
es hat aber momente gegeben, da war mir zugegebenermassen schon etwas mulmig zumute.
von anfang an:
ich wollte die insel queshm erkunden und sie mit dem bike umrunden.
als ich an das westliche ende der insel stiess und die strasse von geterrt auf piste
wechselte, bemerkte ich dass ich in eine sackgasse geraten bin und ich mich auf ein militaerlager
hinbewegte.
nichts boeses ahnend, hielt ich vor der einfahrt des lagers um die 2 wacheschiebenden soldaten
zu gruessen.
das haette ich lieber bleiben lassen sollen.
es wurde ein vorgesetzter alamiert und da ich schon ahnte, dass es nicht bei smalltalk bleibt,
wollte ich mich aus dem staub machen.
zu spaet...
der zuendschluessel,neben dem pass, des handys und der camera wurden eingezogen
und die warterei begann.

in den folgenden 5 stunden stand ich anscheinend unter akutem spionageverdacht.
es wurde ein sessel gebracht auf dem ich die naechsten 3 stunden sitzend am eingang des lagers
verbrachte. (die soldaten waren ausgesprochen nett, leider des englischen nicht maechtig,
brachten mir essen und wasser)

endlich nach ueber 3 stunden warten, kam ein soldat, der ein wenig englisch sprach und
erklaerte mir, dass nun bald der chef des lagers komme und mich befragen wolle.
und dann kam der moment, als unheimlich wurde.

er fuehrte mich 40 m weit von der einfahrt des lagers weg, hiess mich auf den mitgenommenen
stuhl zu setzen und verband mir, als ein nahendes auto zu hoehren war, mit einem schal die augen.
was zum teufel ist hier los, ich kam mir vor wie im film kurz vor der erschiessung!

der soldat musste das bemerkt haben, denn er versicherte mir,das ich keine angst zu haben brauchte
und dass er sich im namen des iranischen volkes bei mir für das vorgehen des militaers
entschuldigt!

dann wurde die augenbinde entfernt und ich wurde bei eingeschaltener videokamera durch einen
mann in zivil befragt (auch er versicherte, dass es ihm unangenehm sei, dass ich in dieser
situation bin).
zu guter letzt verzoegerte sich die ganze chimaere noch, da der kameramann noch meine
photos von meinem tablet-pc auf seinen ipod ueberspielen wollte (zur privaten nutzung !!!),
was mangels treibersoftware (ein usb-kabel wurde nach einer halben stunde im lager gefunden ;-)))))
scheiterte. ;-)

ich war froh, dass ich 100 km auf schlechter strasse bei dunkelheit als freier mensch in mein
quartier in laft zurueckkehren durfte. ;-)

PS: ich ersuchte den mich befragenden (der einzige der gut englisch konnte,mir auf meiner karte einzuzeichnen
,welche gebiete auf der insel ich meiden sollte, um nicht nicht wieder in die selbe misere zu kommen,
was er auch bereitwillig tun wollte - bis einer der anderen ihn darauf hinwies, das er damit militaerische geheimnisse verraten wuerde ;-))

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