Wien - Goa 17.000km auf einer Yamaha Xt600

Wien - Goa 17.000km auf einer Yamaha Xt600

Montag, 26. November 2007

25.11.2007 durch Beluchistan,Sindh in den Punjab...

nach ca 150km fahrt von quetta richtung sueden verlaesst man das karge, wuestige beluchistan...


... ,gelangt in das ueppig fruchtbare industiefland ,und man hat den indischen subkontinent erreicht...



...bei sukkur, tat ich es alexander dem grossen gleich und ueberquerte den indus.
das naechste anvisierte ziel war uch sharif.
standort eines der schoensten, leider sehr ramponierten mausoleums pakistans (mausoleen sind die baulichen haupattraktionen in pak, hier werden verstorbene fuersten als heilige verehrt)

bibi jawanda, uch sharif


uebernachtet habe ich in ermangelung eines hotels zusammen mit bike und gastgeber in seinem zimmer ;-)


tomb in multan


am naechsten tag auf dem weg nach multan hatte ich auf einer sehr,sehr schlechten landstrasse meine erste panne.zuerst meinte ich schon die kette sei gerissen, zum glueck stellte sich heraus, dass sie nur vom hinteren kettenblatt gesprungen ist und so konnte ich es selbst reparieren.
strassen und verkehr:
zum chaotischen verkehr,den ich im iran kennengelernt habe,wird hier in pakistan noch ein ''schaeuferl'' d'raufgelegt.
zum einen sind es zum teil miese fahrbahnen, uebersaet mit schlagloechern,zum anderen gibt es hier nur eine regel - der staerckere und schnellere hat vorfahrt.
in der regel sind es die busse, die sich das vorrecht herausnehmen, zu ueberholen, egal ob wer entgegenkommt oder nicht.
bei 2-spurigen strassen heisst's fuer mich, tempo reduzieren und runter von der fahrbahn auf's bankett,wenn vorhanden ;-)

es gibt auch sehr gute strassen, 4-bahnige autobahnen, auf denen man trotzdem sehr konzentriert unterwegs sein muss.
es gibt keine ge- und verbote, wer sie benuetzen darf und so tummelt sich dort vom fussgaenger,ueber esels-,pferd- und dromedargespann, alles was 2 oder 4-beinig ist.
da kommt es auch schon mal vor, dass eine herde wasserbueffeln die autobahn ueberquert oder zum grasen benuetzt ;-)
bei einem stop zum caytrinken...

...bin ich binnen minuten von 50,60 menschen umringt und die fragen
''where are you from, what's your name?'' werden 100fach gestellt ...that's india ;-)

hab mir schon ueberlegt ein t-shirt drucken zu lassen, mit der aufschrift:
i can't speak, i can't hear....
...but my name is helmut, i'm coming from austria and NOT from australia! ;-)

zurzeit befinde ich mich in lahore, einem versmogten 6 millionen moloch, nur 45 km von der indischen grenze entfernt.
habe beschlossen, doch noch den karakorum highway, soweit es die temperaturen zulassen, zu befahren.
ps: leider haben nun 2 elektronische geraete ihren dienst versagt.
das garmin gps funzt nicht mehr im batteriebetrieb (kann so meine tracks nicht mehr ueberspielen) und leider ist das display meiner camera defekt.



Freitag, 16. November 2007

16.11.2007 Dalbadin - Quetta...

jetzt sind`s doch noch einige tage mehr in dalbadin geworden.
habe mir eine lebensmittelvergiftung eingehandelt und bin 2 tage flach gelegen.
kotzen, durchfall und fieber, alles war dabei ;-(
inshallah, traegt es zu einer immunisierung bei :-)
seitdem ich mir gestern tabletten besorgt habe, geht´s mir besser und heute morgen
fuehlte ich mich fit genug die 350km nach quetta, der hauptstadt beluchistans, anzugehen.

es waren anstrengende 6 stunden fahrt.
zum einen ist ein abschnitt von 100km nur einspurig asphaltiert...


...das passiert, wenn man nicht den weg frei macht ;-)

zum anderen sind die letzten 40km piste mit ziemlich verkehr - man faehrt in einer staubwolke.

obwohl die polizisten an den checkpoints total freundlich sind...


...geht´s einem schliesslich doch auf die nerven, alle 50 km diese unsinnigen
eintragungen (name,passport,visanumber,country,woher-wohin...) in ihre buecher zu machen.

schlussendlich bin ich doch noch in quetta eingetroffen...



und kurier mich jetzt im wirklich sehr netten hotel bloom star (saubere zimmer, sauberer
verfliester baderaum, internationaler sat-tv und heisses wasser!, und das fuer €5.-) aus.

ps: bahnuebergang in beluchistan


...die gefahr ist kalkulierbar, es faehrt nur ein zug monatlich ;-)

11.11.2007 khoda hafez iran, asalaam aleikum pakistan...

nachdem ich heute morgen im grenzhotel die letzten rials fuer ein paar 3 in 1
(coffee,milk and sugar) nescoffe packerln investiert habe, wurde ich gleich
beim pakistanischen zoll eines besseren belehrt.
die frage, ob ich gruenen, schwarzen oder tee mit milch haben will,
beantwortete ich sogleich mit cay.
mmmh,lecker,damit habe ich jetzt wirklich den indischen subkontinent betreten.
der geschmack des cay´s erweckte sofort erinnerungen an meine frueheren aufenthalte
in indien.
fuer nichtkenner - cay ist schwarzer tee mit aufgekochter milch, zucker und
gewuerzen, wobei jeder caykoch seine eigene gewuerzmischung verwendet.
direkt an der grenze sehe ich dann auch gleich die ersten pakistanischen trucks...


nachdem in pakistan die uhren nochmals um 1 1/2 stunden vorgestellt werden,
beschliesse ich 300km durch die wueste beluchistans bis zum
ersten und einzigen hotel in dalbadin zu fahren um dort zu uebernachten.

300km wueste, immer geradeaus...


...oder nein, da war doch was, nach 150km eine kurve...


...und man soll´s nicht glauben, 80 km später noch eine...


...da wird´s einem ganz schoen langweilig ;-)


in dalbadin (50.000 e.) angekommen, im hotel alaman eingecheckt, bin ich hoechst erfreut
ueber die niedrigen hotelpreise (€4.-), das sehr gute, spicige essen (nach fast 1 monat gewuerzloses
kepab,fast food und nochmals kepab im iran) und erstaunt, dass relativ viele beluchen hier
englisch sprechen.

nachdem ich mir angewoehnt habe auf die frage nach meinem beruf zu antworten, ich sei
computer engineer (den beruf masseur gibt´s ab dem iran nicht) habe ich hier in
dalbadin schon ein neues taetigkeitsfeld gefunden und fuer das notebook eines pia
angestellten eine dial-up verbindung hergestellt.(kann jetzt die einzig vernünftige telefonleitung im ort benuetzen)

das hat sich schon im ort herumgesprochen und mit meinem hotelier bin ich schon in
verhandlung selbiges bei ihm zu machen ;-)

motorradwaesche auf pakistanisch:

vorwaesche mit diesel

hauptwaschgang

politur


da glaenzen bike und besitzer... ;-)


werde morgen noch hier bleiben (2 finnen und 2 tschechen, jeweils mit bike und auto
sollten morgen hier eintreffen) um dann gemeinsam uebermorgen nach quetta zu fahren.

vom ausnahmezustand und etwaigen politischen unruhen ist hier ueberhaupt nichts zu spueren.
ich fuehle mich, wie schon im iran, herzlich willkommen.

09.11.2007 entlang des persischen golfs und durch beluchistan...

...fast 800km entlang der kueste, und nur 2x konnte ich kurz das meer sehen ;-(
die strasse verlaeuft leider zur gaenze 5 - 15km im landesinneren.
entschaedigt werde ich durch eine teilweise pittureske landschaft, wie diese
"zement-" und sandsteinberge...



...durch einen wunderschoenen sonnenaufgang im morgendunst...


die strasse ist teilweise im schlechten zustand...


...und so hatte ich auch meinen ersten ausrutscher (sand) mit der erkenntnis, wenn das bike
flach liegt, ist es nicht zu schaffen, es wieder alleine hochzubringen.
180 kg sind doch zu schwer fuer mich ;-)
diese tatsache hat mich im weiteren verlauf einige nerven gekostet.
die letzten 60km (bei nahezu keiner menschenseele) an die pakistanische grenze ging`s ueber
eine fuerchterliche sandpiste (bei fast 300kg gesamtgewicht, ein horror)...
...habe dafuer ca. 3 stunden gebraucht!


durch das iranische beluchistan



so habe ich in den letzten 3 tagen fast 2000km zurueckgelegt, und war recht happy, mirjahve
und somit ein hotel zum relaxen erreicht zu haben.

Mittwoch, 7. November 2007

06.11.2007 it`s time to say thanks...

...to all the lovely people here in laft and queshm town.

...thanks to the major of laft to get this great treatment with free accomodation.

...thanks to the team of hotel dariya in queshm town
@ majib : thanks for many free omelettes and capuccinos. ;-)


in a special way, many thanks to milad, who guided me through the iranian
bureaucracy to get a new petrol card!

milad(left) and emad

i say "kheyli mamnun" to charming someia, especially for her great support for trying to get my "doshak" back!


and last but not least, to all those wonderful, warmhearted iranian people, who let me enjoy
my stay in their country!

kheyli mamnun!


ab morgen bin ich wieder ontheroad.
da ich durch ein etwas heikles gebiet (baluchistan - es gab in letzter zeit kidnappings von touristen durch opiumschmuggler) fahren muss, meine geplante route:



ich rechne damit 4 - 5 tage unterwegs zu sein, und habe in dieser zeit wahrscheinlich keinen internetzugang.
d.h. wenn ihr in 2 wochen noch immer nichts von mir hoert, bitte die botschaft benachrichtigen ;-)

Dienstag, 6. November 2007

05.11.2007 Laft...

...ist ein kleines dorf an der nordkueste der insel queshm.

queshm island



auf den ersten blick bietet es nicht so herrausragendes, auf dem zweiten erkennt man besonderes.
eigentlich bin ich durch den tip der 2 belgierinnen (waren dann noch einen tag zusammen
in laft)

trui und gaea beim versuch den benzinkocher zum arbeiten zu ueberredendas naechste gasthaus ist 60km entfernt ;-(

in diesem dorf gelandet und geniese hier schon den 5.tag.
der buergermeister des ortes, stellt fuer reisende ein zimmer im gemeindehaus (mit dusche und wc) unentgeltlich zur verfuegung.

leider ohne bett, und meine luftmatratze ist noch immer verschwunden ;-)

zu den besonderheiten gehoehِren die schiffswerft (werden fast zur gaenze nach dubai exportiert)...




die badhgirs (uebersetzt: windfaenger - funktioniert perfekt, hat die wirkungsweise eines
deckenventilators)...

"mein" badhgir von aussen

von innen



diese wunderschoenen eingangstueren zu den innenhoefen...,



und die hyper-mega-super-netten leute (und das ist auch so angenehm hier im iran - ohne je aufdringlich
zu sein).




nachdem mir wieder mal durch 2 hilfsbereite perser in queshm town geholfen wurde (die buerokratie blueht und gedeiht im iran sehr gut - fuer das ausstellen einer neuen benzinkartewaren wir auf 3 aemtern und in zahllosen bueros) und ich jetzt im besitz weiterer 100 l benzin bin, werde ich in den naechsten tagen, vorerst entlang der kueste, in richtung pakistan (ca.1200km) aufbrechen.

sob bekheyr!


Montag, 5. November 2007

03.11.2007 Verpflegung auf Staatskosten oder ein Abenteuer der anderen Art...

rueckblickend gesehen war es ein surreales, bizarres kabarettstueck.
es hat aber momente gegeben, da war mir zugegebenermassen schon etwas mulmig zumute.
von anfang an:
ich wollte die insel queshm erkunden und sie mit dem bike umrunden.
als ich an das westliche ende der insel stiess und die strasse von geterrt auf piste
wechselte, bemerkte ich dass ich in eine sackgasse geraten bin und ich mich auf ein militaerlager
hinbewegte.
nichts boeses ahnend, hielt ich vor der einfahrt des lagers um die 2 wacheschiebenden soldaten
zu gruessen.
das haette ich lieber bleiben lassen sollen.
es wurde ein vorgesetzter alamiert und da ich schon ahnte, dass es nicht bei smalltalk bleibt,
wollte ich mich aus dem staub machen.
zu spaet...
der zuendschluessel,neben dem pass, des handys und der camera wurden eingezogen
und die warterei begann.

in den folgenden 5 stunden stand ich anscheinend unter akutem spionageverdacht.
es wurde ein sessel gebracht auf dem ich die naechsten 3 stunden sitzend am eingang des lagers
verbrachte. (die soldaten waren ausgesprochen nett, leider des englischen nicht maechtig,
brachten mir essen und wasser)

endlich nach ueber 3 stunden warten, kam ein soldat, der ein wenig englisch sprach und
erklaerte mir, dass nun bald der chef des lagers komme und mich befragen wolle.
und dann kam der moment, als unheimlich wurde.

er fuehrte mich 40 m weit von der einfahrt des lagers weg, hiess mich auf den mitgenommenen
stuhl zu setzen und verband mir, als ein nahendes auto zu hoehren war, mit einem schal die augen.
was zum teufel ist hier los, ich kam mir vor wie im film kurz vor der erschiessung!

der soldat musste das bemerkt haben, denn er versicherte mir,das ich keine angst zu haben brauchte
und dass er sich im namen des iranischen volkes bei mir für das vorgehen des militaers
entschuldigt!

dann wurde die augenbinde entfernt und ich wurde bei eingeschaltener videokamera durch einen
mann in zivil befragt (auch er versicherte, dass es ihm unangenehm sei, dass ich in dieser
situation bin).
zu guter letzt verzoegerte sich die ganze chimaere noch, da der kameramann noch meine
photos von meinem tablet-pc auf seinen ipod ueberspielen wollte (zur privaten nutzung !!!),
was mangels treibersoftware (ein usb-kabel wurde nach einer halben stunde im lager gefunden ;-)))))
scheiterte. ;-)

ich war froh, dass ich 100 km auf schlechter strasse bei dunkelheit als freier mensch in mein
quartier in laft zurueckkehren durfte. ;-)

PS: ich ersuchte den mich befragenden (der einzige der gut englisch konnte,mir auf meiner karte einzuzeichnen
,welche gebiete auf der insel ich meiden sollte, um nicht nicht wieder in die selbe misere zu kommen,
was er auch bereitwillig tun wollte - bis einer der anderen ihn darauf hinwies, das er damit militaerische geheimnisse verraten wuerde ;-))

Donnerstag, 1. November 2007

01.11.2007 Sonnenaufgang auf Hormoz...

ohne worte!

31.10.2007 Seitensprung auf Queshm Island...

...fuer nur einen tag verlies ich meine japanische gefaehrtin, lies sie alleine in bandar-e-abbas zurueck und schon war es geschehen.
ich sah sie im hafen von queshm.
feingliedrig und zart lehnte sie an der mole.
ich wusste, sie war nicht umsonst zu bekommen, ich wuerde um sie feilschen muessen.
aber die vorstellung, einige stunden alleine mit ihr, einer waschechten perserin, ueber die insel zu ziehen, lies jegliche vernunft verschwinden.
ich gestehe meine untreue, aber ich bereue nicht....

meine neue persische freundin ;-)


queshm island